Wie Jesus Christus mich gerettet hat
Ein Zeugnisbericht von Lothar Gassmann
Jesus Christus hat mich gerettet, als Er am Kreuz auf Golgatha stellvertretend für mich verlorenen Sünder starb. Diese Errettung verstand und ergriff ich, als ich 18 Jahre alt war. Im Dezember 1976 erfolgte meine Umkehr zu Jesus Christus und meine geistliche Wiedergeburt.
Bis zu dieser Zeit hatte ich nach außen hin als sogenannter rechtschaffener, ja sogar religiöser Mensch gelebt. Aber ich hatte keine persönliche Herzensbeziehung zu Jesus Christus. Ich war verloren.
Geboren bin ich am 19. November 1958 in der Stadt Pforzheim am Rande des Schwarzwaldes. Mein Vater gehörte der Evangelischen, meine Mutter der Römisch-Katholischen Kirche an. Doch hatten beide während meiner Kindheit keine persönliche Beziehung zu Gott und gingen nicht in die Kirche.
Da der Zustand meiner Mutter und mein eigener Zustand nach der Geburt kritisch waren, wurde ich in meinen ersten Lebenstagen als ganz kleiner Säugling von einem katholischen Priester notgetauft. Ich wuchs als Kind im Schoß der Katholischen Kirche auf, ging mit 6 Jahren zur Erstkommunion und empfing mit 8 Jahren das katholische Sakrament der Firmung. Gefirmt wurde ich vom Freiburger Erzbischof in einem ehemaligen Kloster in Friedenweiler (Hochschwarzwald), das zu einem Kinder-Kurheim umgebaut worden war. In dieses war ich 1967 eingewiesen worden, da ich aufgrund meiner schwächlichen Konstitution Anzeichen einer „Lungenwurzelerkrankung“ aufwies. Nach ca. einem halben Jahr Kuraufenthalt kehrte ich nach Hause zurück.
1968 wechselte ich von der Grundschule ins Gymnasium. Dort wurde für mich ein Lehrer sehr prägend, der im weiteren Sinn zur 68er-Bewegung gehörte und uns Schüler von Umweltschutz, Ökologie und gesunder Lebensweise überzeugen wollte, lange bevor es „Die Grünen“ gab. Er hatte damals mit seinen „Öko-Predigten“ nicht bei vielen Erfolg, aber bei mir fiel sein Einfluss auf fruchtbaren Boden. Ich, der ich noch von der zurückliegenden Krankheit und Kur gezeichnet war, stellte meine Lebensweise radikal auf „gesunde Ernährung“ und Ökologie um.
Von meinem 10. bis 18. Lebensjahr ernährte ich mich fast nur noch von Vollkorn-Nahrung, Obst, Gemüse, Nüssen, Müsli usw. Dagegen rührte ich Fleisch, Süßigkeiten, Bonbons und ähnliche Dinge nicht an. Von Tabak, Alkohol. Drogen und ähnlichen Dingen hielt ich mich aus Überzeugung ohnehin fern.
Obwohl sicher manches Gute in diesem Lebensstil steckte und ich Einzelnes bis heute praktiziere, übertrieb ich es und machte meinen Eltern und Großeltern mit meinem besonderen Speiseplan manches Mal das Leben schwer. Später habe ich sie dafür um Vergebung gebeten.
Durch die sogenannte biologische Lebensweise nun geriet ich immer stärker in das Gebiet der Esoterik, des Okkulten hinein. Dies wurde dadurch verstärkt, dass mein Lehrer mich in meinem 12. Lebensjahr als Pressereferent des Naturheilvereins Pforzheim einsetzte, der damals Monat für Monat im Melanchthonhaus gutbesuchte Vorträge mit Natur-Ärzten und Heilpraktikern veranstaltete, über welche ich dann die Zeitungsberichte schrieb.
In dieser Zeit lernte ich Vegetarier kennen, die aus religiöser Überzeugung (Reinkarnations-Glauben im Hinduismus) kein Fleisch essen. Ich kam mit Anthroposophen in Kontakt, die in Landbau und Medizin neben natürlichen Stoffen okkulte Elemente einbeziehen (Demeter-Landbau. Weleda-Medizin). Ich öffnete mich zunehmend dem Buddhismus, der spezielle Ernährungsprinzipien für seine Anhänger propagiert. Ich nahm an Seminaren über Yoga, Autogenes Trainung, Homöopathie und ähnliches teil und praktizierte selber diese Dinge.
Nun gab es in dieser Zeit mehrere Klassenkameraden im Gymnasium, die gläubige Christen waren und sich in einem Schülerbibelkreis trafen. Einer beeindruckte mich dadurch, dass er – wie ich – nicht mit ins Schullandheim ging: er, weil er Christ war, – ich, weil ich mich dort nicht ungesund ernähren und nicht vom Tabakrauch und Alkoholgeruch der anderen eingenebelt werden wollte. So drückten wir beide in dieser Zeit lieber die Schulbank und kamen über manche Fragen ins Gespräch: über Fragen des Umweltschutzes und der gesunden Ernährung, aber auch über Fragen des christlichen Glaubens.
Es war in dieser Zeit – ich war damals 17 Jahre alt – dass ich vom katholischen Religionslehrer wegen meiner Mitarbeit im Unterricht ein Neues Testament geschenkt bekam. Als Katholik aus einem religiös gleichgültigen Elternhaus hatte ich bis dahin überhaupt keine Bibel besessen.
Ich las im Neuen Testament zunächst aus bloßer Wissbegierde, aber nach einiger Zeit merkte ich, dass es damit etwas ganz Besonderes auf sich hat. Die Worte, die ich darin las, das Leben Jesu Christi, die Verheißungen und Ermahnungen Gottes durch die Apostel – alles das machte auf mich einen sehr tiefen Eindruck.
Schockiert musste ich feststellen, dass ich bisher am eigentlich Wichtigen vorbeigelebt hatte. Ein ganz neuer Horizont tat sich mir auf: die Erkenntnis, dass es mehr gibt als Umweltschutz und körperliche Fitness, nämlich: ein Ziel, das über das Irdische hinausreicht, einen umfassenden Sinn des Daseins, Vergebung der Schuld und ewiges Leben bei Gott.
Nun überschlugen sich die Dinge. In der Zeit, als ich die Bibel zu lesen begonnen hatte, wurde mein Vater schwer krebskrank. Gleichzeitig bekam ein erst 40 Jahre alter Mann, der konsequent eine biologisch-makrobiotische Ernährung gepflagt hatte, einen Herzinfarkt – das hätte aber nach dieser Theorie nie geschehen dürfen. Ich bekam immer mehr Zweifel an meiner bisherigen Weltanschauung und wandte mich schließlich mehr und mehr von ihr ab.
Zaghaft formulierte ich meine ersten Gebete: ein Flehen zu Gott, er möge doch meinem Vater Heilung schenken. In der Tat wurde mein Vater geheilt und durfte danach noch 17 Jahre leben, in denen er zu Gott fand.
Ich selber tat den endgültigen Schritt zu Jesus Christus im Dezember 1976 bei einer Evangelisation im Pforzheimer Schlossbergzentrum. Der Prediger rief dazu auf, umzukehren vom Weg der Sünde und Finsternis und Jesus Christus als Erlöser und Herrn in das Leben aufzunehmen. Das tat ich frohen Herzens. Ein Schulkamerad setzte sich am Ende des Abends zu mir und erklärte mir anhand des Traktats „Die vier geistlichen Gesetze“ den Weg der Errettung.
1977 trat ich aus der Römisch-Katholischen Kirche aus und konvertierte noch recht ahnungslos zur Evangelischen Kirche, die ich aber aufgrund ihrer zunehmenden Infragestellung des biblischen Glaubens 20 Jahre später traurigen Herzens wieder verließ. Am 2. Oktober 2005 wurde ich auf das Bekenntnis meines persönlichen Glaubens an den Herrn Jesus Christus im Fluss Nagold getauft.
Nun lebe ich schon viele Jahrzehnte als ein Nachfolger Jesu Christus. Es ging dabei auf große Höhen und durch dunkle Tiefen, durch Siege und Niederlagen. Aber in allem darf ich bezeugen: Mein Herr und Heiland Jesus Christus hat mich an Seiner Hand gehalten bis zum heutigen Tage. Er hat mir alle Schuld vergeben und für mich einen Wohnort im Himmel bereitet. Ihm sei dafür Lob und Ehre. Amen.